Traditionelle Ausleitungsverfahren
Hier kommen Behandlungsmethoden wie Aderlaß, Blutegel sowie Schröpfen zum Einsatz. Sie helfen dem Körper, sich von Giftstoffen zu befreien. Außerdem regen sie die Stoffwechsel- und Organfunktionen an und aktivieren das Immun- und Hormonsystem.
Der Aderlaß gehört zu den klassischen blutentziehenden Verfahren. Das Blut wird gewöhnlich aus der Vene der Armbeuge entnommen. Durch den Aderlaß wird das Blut verdünnt und nach der Vorstellung der alten Humoralpathologen von "schlechten Säften" gereinigt.
Die Aderlaßtherapie, als klassisches "blutentziehendes Verfahren" gehört zum uralten Therapiegut aller Kulturen.
Früher oft übertrieben und mit falscher Indikationsstellung angewandt, ist der Aderlaß völlig in Vergessenheit geraten.
Heute wird er wieder zunehmend im Rahmen der Fließlehre therapiert.
Wirkungsweise des Aderlasses:
Zahlreiche Krankheiten werden von den Fließeigenschaften des Blutes entscheidend beeinflusst.
Der große Aderlaß verdünnt das Blut, reinigt das Blut von "schlechten Säften", entstaut und entgiftet.
Auch lokale (am Ort - örtlich) und Mikroaderlässe (Ohr-akupunktur, blutiges Schröpfen, japanischer Aderlaß)
Anwendungsgebiete:
- Durchblutungsstörungen
- alle Erkrankungen mit venösen Stauungen
- und viele andere Erkrankungen
Die Blutegeltherapie gehört zu den Ausleitungsverfahren und wird mittels eines Ringelwurms (Blutegel, Hirudo medicinalis officinalis) durchgeführt, wobei der Blutegel etwa 10 ml Blut aufnimmt. Durch den in seinem Speichel enthaltenen Gerinnungshemmstoff Hirudin blutet die Wunde noch 2 - 20 Stunden nach, wobei nochmals 40 - 50 ml Blut ausgeleitet werden können.
Die Blutegeltherapie kann oft sehr viele und nebenwirkungsreiche Medikamente ersetzen. Da sie auf den ganze Körper wirkt steigert sie so die Lebensqualität vieler Patienten enorm.
Blutegel in der Praxis einzusetzen gehörte früher zu den ganz gebräuchlichen Therapien. Heute wird sie leider nur noch von wenigen Therapeuten angewendet und von vielen Patienten zu Unrecht aus Ekel abgelehnt.
Dies ist jedoch vollkommen unbegründet: Der Therapeut setzt das Tier genau an der Stelle an, wo es seine nützliche Arbeit leisten soll. Hier beißt sich der Egel fest und verbleibt dort, bis er so vollgesaugt ist, das er von alleine in das bereitstehende Gefäß fällt.
Da alle Blutegel nur einmal am Menschen benutzt werden dürfen, kann es durch die Tiere auch keinerlei Übertragung von Mensch zu Mensch geben.
Anwendungsgebiete:
- venöse Erkrankungen (Venenentzündung/Krampfadern)
- Blutergüsse
- Gelenkarthrose
- akute Gichtanfälle
- Rückenschmerzen